Rund 150 Rechtsextremisten folgen einem Aufruf von Dominic Lüthard, Präsident der Partei National Orientierter Schweizer PNOS, und von Willi Frommenwiler, Exponent der autopartei.ch. Neben Lüthard und Frommenwiler tritt auch Markus Borner, Präsident der Schweizer Demokraten des Kantons Basel-Stadt auf, ebenso Pierre Singer, früher Mitglied der Freiheitspartei. Die Teilnehmer demonstrieren gegen den Bau eines Minaretts auf dem Gebetsraum der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Die Berner Baubehörden hatten vor kurzem einen Rekurs gegen den Bau abgelehnt, da das Gesuch vor der Annahme des Minarettverbots eingereicht worden war. Am Schluss der Veranstaltung droht Lüthard der Islamischen Glaubensgemeinschaft, falls diese das Baugesuch nicht zurückziehe, werde man “mit weiteren Aktionen den Druck erhöhen”. Anschliessend fegt er mit einem Besen unter Applaus fünf Papier-Minarette von einer Karton-Schweizerflagge.Tage später reicht eine Privatperson eine Strafanzeige gegen Lüthards Aktion ein, da diese gegen die Rassismus-Strafnorm verstosse. Mitte Mai 2011 entscheidet der Untersuchungsrichter dieses Verfahren nicht an die Hand zu nehmen. Allerdings verurteilt er den Demo-Organisatoren Lüthard zu einer Busse von 200 Franken, weil sie sich nicht an alle Auflagen gehalten hätten. Anfang Juli 2011 weist das angerufene Berner Obergericht die Staatsanwaltschaft an, gegen Lüthard ein Strafverfahren wegen übler Nachrede und Rassendiskriminierung zu eröffnen. Der Vorwurf wegen übler Nachrede bezieht sich auf einen Intenet-Eintrag, in dem Lüthard den Langenthaler Muslimen vorgeworfen hatte, sie würden illegal ein Minarett bauen wollen. Anfang November spricht ein Einzelrichter die beiden Angeschuldigten von allen Vorwürfen frei. Sowohl der Staatsanwalt wie auch ein Privatkläger melden Berufung an.

9.10.2010
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01.10.2024

Veranstaltungshinweis: «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit»

Besuchen Sie die Veranstaltung von feministisch*komplex mit Unterstützung von Tsüri.ch, Maison du Futur und der GRA unter dem Titel «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit».

Kommenden Sonntag diskutiert GRA-Geschäftsleiter Philip Bessermann mit Laura Cazés (Herausgeberin von Sicher sind wir nicht geblieben), Do Graff (feministisch*komplex) und Anna Jikhareva (Wochenzeitung) unter der Gesprächsleitung von Simon Jacoby (Tsüri.ch).

Wann? 6. Oktober 2024 ab 16:30 Uhr

Wo? C.F.Meyer-Haus, Alte Landstrasse 170, 8802 Kilchberg

Programm? Moderierte Diskussion und Konzert von Chaibe Balagan

Es sind noch wenige Tickets vorhanden, die Sie hier erwerben können.

In den Worten von feministisch*komplex: «Unsere zweite Veranstaltung lädt euch dazu ein, in einem geschützten Rahmen Solidarität zu erleben und über unsere Verletzungen zu sprechen. Wir möchten einen Raum schaffen, der nicht für Kontroversen gedacht ist, sondern für Reflexion und Verarbeitung – besonders aus feministischer, jüdischer und queerer Perspektive.»

Wer möchte, kommt bereits um 14:45 Uhr zum Bürkliplatz für eine gemeinsame Schifffahrt nach Kilchberg, Abfahrt um 15 Uhr.

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