Ein Mann schwarzer Hautfarbe besteigt den Vorortszug nach Worb. Zwei Bahnhofpolizisten steigen dazu und kündigen eine Fahrausweiskontrolle an. Der Mann schildert den weiteren Verlauf später in einem Leserbrief in der “Berner Zeitung”: “Sämtliche Fahrgäste zückten ihre Billette und Abonnemente. Die Polizisten steuerten jedoch direkt auf ein paar dunkelhäutige Fahrgäste zu (die ihre Fahrscheine bereitwillig präsentierten), ohne die übrigen Mitreisenden zu kontrollieren. Als direkt Betroffener erkundigte ich mich nach dem Grund für dieses seltsame Vorgehen. Die Antwort des Kontrolleurs lautete klar: ‘Du bist schwarz, und sie sind weiss, und ich bin auch weiss.‘” In einer Stellungsnahme schreibt eine Kommuninaktionsverantwortliche der Bahnlinie: Sie könne den Vorfall “in dieser Form” nicht bestätigen, ohne weitere Details zu nennen.
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10
Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.
Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.
Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.