2009_89

In einem Zeitungsbericht über die Lage der Asylbewerber in Vallorbe erklärt Walter Zehnder, Präsident eines Vereins zur Pflege der Grottes de Vallorbe: “Wir versuchen Touristen anzuziehen, aber kaum sind die Leute aus dem Zug gestiegen, müssen sie über Herden von Negern steigen.” (On tente d’attirer les touristes chez nous, mais à peine sortis du train, les gens doivent enjamber des troupeaux des négros, ça décourage.”). Und der freisinnige Dorfpolitiker Bernard Haldemann meint, dass ein Unterstand in der Nähe eines Museums, den Touristen und den Einheimischen vorbehalten sein müsse. Auch Jean-Philippe Dépraz, Präsident einer Stiftung, die das örtliche Museum verwaltet, hat bei der Gemeindeverwaltung vorgesprochen, damit die Asylbewerber aus der Umgebung gewiesen werden, da ihre Anwesenheit “nicht gut für unser Image” sei. Für seine hässliche Aussage gerät Walter Zehnder unter Druck. Er entschuldigt sich daraufhin öffentlich. Ein Untersuchungsrichter verurteilt Zehnder wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu 30 Tagessätzen à 60 Franken, bedingt auf zwei Jahre und zu 600 Franken Busse plus 975 Franken Kosten. Der Verurteilte sieht seine Schuld nicht ein und appelliert ans Polizeigericht Nord vaudois. Nach einigen Diskussionen mit dem Gerichtspräsidenten zieht er die Appellation zurück.