2007_118

Die Neue Zürcher Zeitung NZZ veröffentlicht einen Leserbrief, in dem der Schreiber ein Erlebnis in einem Restaurant auf der Rigi Scheidegg schildert. Sonntagnachmittag, in Sichtweite eines Spielplatzes mit spielenden Kindern, am Nebentisch eine Familie – drei Erwachsene, zwei Kinder. “Die liebe Tante ist wohl dazugestossen. Man spricht einen Innerschweizer Dialekt. Und plötzlich höre ich aufmerksamer zu. Die Tante im Alter zwischen 25 und 30 Jahren redet mit netter Stimme auf die Kinder ein: «Nachdem ihr eure Glace gegessen habt, geht und verscheucht die Schwarzweissen [damit meint sie Kinder einer jüdisch-orthodoxen Familie, die in der Nähe picknickt, mit schwarzen Röcken und schwarzen Jacken sowie weissen Socken] vom Trampolin. Dieses ist für euch da und unsere Kinder und nicht für die. Nein, das ist kein Problem, die zu verjagen, sonst komme ich mit!» [. . .] «Einmal bin ich geflogen, und einer von denen hat neben mir gesessen. Die setzen sich nie neben eine Frau – sie könnte ja die Periode haben und unrein sein. Er hat aber nichts gesagt. Da hat er aber Glück gehabt!» [. . .] «Ihr wisst, warum sie die Zottel tragen? Ja weil die sich für etwas Besseres halten!» [. . .] «In Zürich gibt es ein ganzes Quartier mit denen. Und wegen denen macht man in der Nacht die Strassen zu, und man kann nicht mehr durchfahren. Frechheit!»