Mitte April publiziert der Unternehmensberater Klaus J. Stöhlker auf seinem Webblog einen Eintrag, in dem er die Arbeit der Nestlé-Direktorin Nelly Wenger polemisch kritisiert. Am 1. Juli fügt ein “RA Dr. Felix M. Rüttimann, Zürich” eine heftige antisemitische Erklärung an: “Dass Sie, Herr Dr. Stöhlker und Frau Nelly Wenger wie zwei Welten aufeinanderprallen”, sei “ethnisch bedingt – klar und logisch”. Und weiter behauptet er, es lasse sich lapidar feststellen, “dass die jüdischstämmige Frau Wenger wie bspw. die gleicher Genealogie entstammende Ruth Dreifuss (p.s.:Bundesrätin, KVG-Schlammassel) oder Ursula Koch (p.m.:ZH-Stadträtin und Bauverhinderin, dann noch kurze Fehlbesetzung als SP-Präsidentin Schweiz), u.v.a. es – unerklärlicherweise – immer wieder schaffen, Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft zu erklimmen, bis dann hastig unzählige Schadenfälle und sonstige Unverträglichkeiten dem Disaster” ein Ende bereiten würden. Der Grund dafür sei und bleibe “wohl das Moses-Rätsel”. Der Schreiber sinuiert dann noch, dass “die vorgenannte Ethnie” es nicht nur schaffe, die USA zu kontrollieren, sondern “auch in der Schweiz enorme Macht” ausübe. Dieser Eintrag bleibt unwidersprochen über Monate stehen. Kurz vor Weihnachten 2006 interveniert ein israelischer Staatsbürger bei Stöhlker. Anstelle seines ferienabwesenden Vaters antwortet sein Sohn Fidel Stöhlker und verteidigt die Veröffentlichung des Eintrages mit der Meinungsäusserungsfreiheit, “sonst erleben wir eine unsaubere Zensur wie in Russland”. Tage später jedoch verschwindet der Logeintrag vom Netz.

Zürich.7.2006
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01.10.2024

Veranstaltungshinweis: «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit»

Besuchen Sie die Veranstaltung von feministisch*komplex mit Unterstützung von Tsüri.ch, Maison du Futur und der GRA unter dem Titel «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit».

Kommenden Sonntag diskutiert GRA-Geschäftsleiter Philip Bessermann mit Laura Cazés (Herausgeberin von Sicher sind wir nicht geblieben), Do Graff (feministisch*komplex) und Anna Jikhareva (Wochenzeitung) unter der Gesprächsleitung von Simon Jacoby (Tsüri.ch).

Wann? 6. Oktober 2024 ab 16:30 Uhr

Wo? C.F.Meyer-Haus, Alte Landstrasse 170, 8802 Kilchberg

Programm? Moderierte Diskussion und Konzert von Chaibe Balagan

Es sind noch wenige Tickets vorhanden, die Sie hier erwerben können.

In den Worten von feministisch*komplex: «Unsere zweite Veranstaltung lädt euch dazu ein, in einem geschützten Rahmen Solidarität zu erleben und über unsere Verletzungen zu sprechen. Wir möchten einen Raum schaffen, der nicht für Kontroversen gedacht ist, sondern für Reflexion und Verarbeitung – besonders aus feministischer, jüdischer und queerer Perspektive.»

Wer möchte, kommt bereits um 14:45 Uhr zum Bürkliplatz für eine gemeinsame Schifffahrt nach Kilchberg, Abfahrt um 15 Uhr.

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