Im Mitteilungsblatt veröffentlicht “Die Gemeindeverwaltung” einen Aufruf zur Denunziation der in der Gemeinde lebenden Asylbewerbern: “Wir sind sehr daran interessiert, dass sich die Asyl Suchenden, welche in unserer Gemeinde wohnen, korrekt verhalten. Ist das nicht der Fall, bitten wir die Bevölkerung, die Gemeindeverwaltung oder allenfalls die Polizeistation Goldach zu informieren. Dies erlaubt uns, zu intervenieren und erforderliche Massnahmen einzuleiten.” Verfasst hat das Schreiben der Gemeinderatsschreiber Urs Schenker. In einem Editorial in der Tageszeitung “24 heures” schreibt Madeleine Schürch: “En appelant les citoyens du village à dénoncer “les comportements douteux” d’une catégorie bien ciblée de la population, en l’occurrence des requérants d’asile pour l’essentiel africains, les autorités locales ont franchi un pas intolérable vers la discrimination légalisée. Ainsi, les citoyens bons teints sont invités à signaler des comportements incorrects de ce petit groupe déjà marginalisé. Encore faudrait-il déterminer ce qu’est un “comportement correct” dans ce climat de méfiance institutionnalisé. Va-t-on dénoncer un requérant qui parle trop fort au bistrot ou qui traîne trop près de l’école? Cet appel à la délation a bien sûr suscité un tollé dans la presse, mais contrairement à la mesure de Meilen, commune zurichoise qui avait décrété des zones interdites aux requérants d’asile, il n’a pas provoqué de remise à l’ordre du canton. C’est cela qui est inquiétant. Faudra-t-il attendre que quelqu’un porte plainte pour violation de l’article constitutionnel sur le racisme pour terrasser ce genre d’initiative malsaine?” (24 heures, 23.12.2002)

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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