Nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York äussert der CVP-Gemeinderat und UBS-Projektverantwortliche Karl Kissling in einem Restaurant antisemitische Sprüche, unter anderem behaupten Kissling und ein Begleiter, “die Juden” seien schuld, auch hören Zeugen “Sieg Heil”-Rufe. Der Wirt verweist die beiden Männer aus dem Lokal. Tage später berichtet der “Blick” über den Vorfall. Die CVP Olten schliesst den Gemeinderat sofort aus der Partei aus. Tage später stellt die Grossbank den Projektverantwortlichen frei, “bis zur Klärung der Vorwürfe” und entlässt ihn kurz darauf. Kissling bestreitet die Vorwürfe. Die Solothurner Kantonspolizei leitet ein polizeiliches Ermittlungsverfahren ein. Ende Mai 2003 verurteilt das Amtsgericht Kissling wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu einer Busse von 500 Franken. Anfang Dezember 2004 spricht das Obergericht Kissling frei: Es sei zwar belegt, dass der Angeschuldigte erkärt habe, dass “die Amerikaner wegen ihrer Unterstützung für Israel und die Juden” schuld an den Anschlägen seien und dass dieser “Sieg Heil” gerufen habe, doch sei dies “ausserhalb jedes propagandistischen Zusammenhangs” gesehen und damit keine Ideologie verbreitet worden.

11.9.2001
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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