Unbekannte versuchen eine Asylbewerber-Unterkunft anzuzünden, indem sie Benzin ausschütten. Die zwei Bewohner der Unterkunft bemerken einen starken Benzingeruch und gehen nachsehen. Sie sehen zwei Personen in weissen Pullovern und Kapuzen. Die Unbekannten sind eben daran, eine Benzinspur vom Haus weg zu legen. Die Täter ergreifen sofort die Flucht. Rund zwei Wochen später gesteht eine 19jährige Frau die Tat. Sie habe zuerst in einem Baselbieter Jugendtreffpunkt mehrere Skins getroffen, auch einen 16jährigen in ihren Tatplan eingeweiht, der ihr zwei Kanister Benzin aus der Garage seines Vaters beschafft habe. Nach der vereitelten Tat sei sie mit ihrem Auto geflüchtet. Später schreibt die Schweizerische Bundespolizei in ihrem Bericht “Skinheads in der Schweiz”: “Auch die Haupttäterin bei einem versuchten Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im Juli 2001 war aktives Mitglied von Blood & Honour”. Gegenüber Medienschaffenden hatte der Bezirksamtmann Ambros Kessler behauptet, die Täterin sei keine organisierte Rechtsextremistin, verkehre aber in rechtsextremen Kreisen. Den Brandanschlag habe sie nur begangen, weil ihr die Eltern einen Papagei vorenthalten hätten. Im Januar 2002 verurteilt das Bezirksgericht Rheinfelden die Täterin zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 18 Monaten. Der Staatsanwalt, der auf drei Jahre Gefängnis plädierte, appeliert gegen das Urteil. Ende Oktober 2002 erhöht das Obergericht die Strafe auf zwei Jahre unbedingt.

17.7.2000
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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