Auf Einladung des Münchner Bürgervereins referiert der Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub über «Das Neue Europa aus Schweizer Sicht». Schaub verharmlost den Nationalsozialismus und verbreitet rassistische Theorien. Europa sei «die Heimat der weissen Rasse» und «die Wiege der weissen Menschheit» dürfe «nicht zum Auffangbecken für Krethi und Plethi aus aller Welt» werden. Wo sich «an jeder Ecke ein Neger, Kebab-Stand und Südamerikaner» fände und wo «elektronisch verzerrter Negerjazz aus Amerika, den man Pop nennt» aus dem Radio dröhne, da müsse «wieder ein homogener Volkskörper hergestellt werden». Schaub behauptet auch, «Globalisten» hätten bereits zweimal in diesem Jahrhundert verhindert, dass in Deutschland ein starker Nationalstaat entstehe. Beim Vortrag in München wird Schaub als Lehrer vorgestellt, der auf dem Gebiet der Erwachsenenpädagogik tätig sei. Recherchen der WochenZeitung (WoZ) und der Jüdischen Rundschau ergeben, dass Schaub immer noch als «pädagogischer Mitarbeiter» bei den Migros Klubschulen Ostschweiz tätig ist. Dem Holocaust-Leugner war zwar im Sommer 1998 – nach einer schulinternen Intervention – auf Ende 1998 gekündigt, er war dann jedoch weiter im Auftragsverhältnis beschäftigt worden.

15.6.1999
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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