Die «Berner Zeitung» macht bekannt, dass ein 31jähriger Oberleutnant in einem Wiederholungskurs eine Übung befahl, bei welcher ein Teil der Soldaten die Rolle von Kosovo-Albanern mit jugoslawische klingenden Namen übernehmen mussten. Der Oberleutnant selbst nannte sich «Milosevic». Zur Einstimmung auf die Übung mussten die Soldaten ein Lied nach der Melodie «O Tannenbaum» singen, in dem die Mitglieder der Befreiungsarmee für Kosova (UCK) als Kriminelle dargestellt wurden: «O UCK, O UCK; kommen in die schöne Schweiz; gehen heim mit BMW; klauen Schweizer Sturmgewehr.» Soldaten, die auf den rassistischen Inhalt der Übung diskutieren wollen, werden vom Zugführer abgewiesen. Mehrere Offiziere beobachten den Vorfall, greifen jedoch nicht ein. Der Abteilungskommandant erfährt erst nach Ende des Wiederholungskurses vom Vorfall und leitet eine militärgerichtliche Untersuchung ein. Der Oberleutnant war inzwischen zum Kompagniekommandant ad interim befördert worden, weil er als Zugführer positiv aufgefallen sei. Mitte Januar 1999 stellt Ralph Stadler, Untersuchungsrichter des Divisionsgerichtes 9A, die Untersuchung gegen den Oberleutnant ein.

4.12.1998
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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