In der Payerner Lokalzeitung «Le Démocrate» veröffentlicht der Herausgeber René Cusin, auch freisinniger Gemeinderat, ein Polizeicomminiqué über die Aushebung eines Heroinhändlerringes und schreibt dazu: «Wenn man weiss, dass eine in unseren Gefängnissen inhaftierte Person täglich mehrere hundert Franken kostet, fragt man sich, weshalb unsere Behörden nicht die sofortige Ausschaffung der unredlichen Profiteure unter den Asylbewerbern vorsehen, nachdem man auf einer sichtbaren Körperstelle eine unauslöschliche Markierung angebracht hat.» Um seiner Aussagen einen offiziellen Anstrich zu verleihen, veränderte Cusin das Comminiqué, indem er die albanische Herkunft der Straffälligen hervob und diese seien «in der Regel als Asylbewerber registriert», was er zusätzlich durch Fettdruck hervorhob. Leicht abgeändert publiziert auch das «Feuille d’Avis d’Avenches» (Verleger Daniel Pignard) den Text. Die Association romande contre le racisme (Acor) reicht Strafklage ein. Anfang November 1999 verurteilt ein Waadtländer Gericht René Cusin wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu 2’000 Franken und Daniel Pignard zu 1’000 Franken Busse.

1.12.1998
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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