Guiliano Bignasca, Ehrenpräsident der Lega delle Ticinesi, kritisiert in einem Artikel ein Mitglied der Volcker-Kommission: «Ein Vertreter der jüdischen Lobby wohnt im Hotel ‘Splendid’ und bezieht dabei einen Stundenlohn von 400 Franken auf Kosten der Tessiner Kantonalbank.» Dem namentlich genannten Vertreter der Volcker-Kommission empfiehlt Bignasca für die nächsten Ferien das «Hotel Buchenwald in Dachau, das von einem sympathischen Herrn mit Schnäuzlein geführt wird». In einer folgenden Ausgabe veröffentlicht Bignascas Blatt eine Liste von jüdischen Mitgliedern in US-Präsident Bill Clintons Regierung. Eine Liste, die innerhalb von rechtsextremen Zusammenhängen zirkuliert. In der Folge kündigen mehrere Grossinserenten ihre Zusammenarbeit auf, und die Druckerei (Druck Vogt Schild, Solothurn) kündigt den Druckauftrag. Anfang Dezember 1998 verurteilt ein Tessiner Staatsanwalt Bignasca zu 7’000 Franken Busse. Bignasca appeliert gegen diesen Schuldspruch.

14.6.1998
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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