An der Waffenschau verteilt eine Gruppe von Juso-Mitgliedern kritische Flugblätter. Sie werden bald von einer Gruppe rechtsextremistischer Jugendlicher und Erwachsener bedrängt. Ein Flugblattverteiler beschreibt die Erfahrungen später in einem Leserbrief: «Als uns die, an Personenanzahl stark zunehmende Gruppe von Rechtsradikalen zu provozieren begann, fuhr plötzlich ein Kastenwagen der Polizei vor. Man sagte uns, dass wir nun in diesem Kastenwagen Platz nehmen sollten, sonst könne die Polizei nicht dafür garantieren, dass wir nicht von den Rechtsextremen verprügelt würden. Darauf forderten vom befehlsgebenden Polizisten das Versprechen, dass er auch die Personen der rechten Szene vom Festgelände verweisen werde. Er gab uns dieses Versprechen nicht, (…) Es gipfelte schliesslich darin, dass man uns unter dem Jubel von Rechtsradikalen und sonstigen Festbesuchern, bei voller Heizung, im Kastenwagen zum Bahnhof fuhr. (…) Dieses Schicksal ereilte alle Linksverdächtigen. Doch die omnipräsenten Rechtsradikalen liess die Polizei einfach passieren. Sie scherzte und sympathisierte sogar mit ihnen.»

13.6.1998
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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