Die Freiheitspartei verbreitet in ihrer Wahlbroschüre die Karikatur eines Mannes, der offensichtlich einen Ausländer darstellen soll und reichlich Schmuck trägt. Auf der Jacke steht eine Kritzelei: «Ich Asyl. Mir gut geht. Echt Leder». In der Hand trägt der Mann ein Natel, aus der rechten Hosentasche ragt der Autoschlüssel einer deutschen Nobelmarke, aus der linken ein Geldschein mit drei Nullen. Und in der Sprechblase lässt der Zeichner den Mann sagen: «Ntnigrosch ükzü tu bor isch kul …». Anfang Juli 1998 macht «Der Bund» bekannt, dass unabhängig voneinander zwei Untersuchungsrichter wegen Rassendiskriminierung ermitteln. Ende Januar 1999 spricht der Berner Strafeinzelrichter Ralph Hofer die FPS-Kantonalpräsidentin vom Vorwurf der Rassendiskriminierung frei, auferlegte ihr jedoch die Gerichtskosten von 500 Franken und verweigerte ihr eine Entschädigung. Spycher habe das Verfahren gegen sich «in rechtlich vorwerfbarer Weise» verursacht. Der Wahlprospekt sei «schon problematisch» und enthalte ehrverletzende Aussagen.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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