Skinheads schlagen nachts um drei Uhr einen Farbigen nieder, um sich zu rächen für eine mitternächtliche Schlägerei zwischen Schwarzen und Skinheads. Ein Skin schlägt den Mann aus Mali mit einer Flasche nieder, verschiedene Skins traktieren den Niedergeschlagenen mit Fusstritten. Die Polizei verhaftet neun Skins im Alter zwischen 19 und 26 Jahren, fünf stammen aus dem Tessin, vier aus dem benachbarten Norditalien. In der Folge des rassistischen Angriffes wird publik, dass sich im Kanton Tessin eine kleine Naziskin-Szene gebildet hat, die auch Kontakte mit norditalienischen Glatzen unterhält. Drei Wochen später organisieren verschiedene Organisationen eine Demonstration gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. An der Kundgebung nehmen rund 500 Menschen teil. Anfang April 1998 verurteilt Staatsanwalt Antonio Perungini vier Skins per Strafmandat zu 15 Tagen Haft bedingt. Der Staatsanwalt behauptet, seine Untersuchung habe keine rassistische Motivation nachweisen können.
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10
Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.
Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.
Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.