Der Genfer Staatsanwalt Bernard Bertossa verurteilt zwei Genfer Buchhandlungen wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu Bussen von 5’000 bzw. 3’500 Franken. Sie hatten das Buch «Les mythes fondateurs de la politique israélinne» von Roger Garaudy verkauft und waren von der Ligue internationale contre le racisme et l’antisemitisme (LICRA) eingeklagt worden. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Ende Februar 1997 verurteilt Tribunal de police den ersten Buchhändler zu einer Busse von 1’000Franken. Der Buchhändler habe, wie das gericht in seinen Erwägungen festhält, zwar weder aus rassistischen noch antisemitischen Motiven gehandelt, doch als letztes Glied einer Kette zur Verbreitung holocaustleugnender Literatur gewirkt. Sein Vergehen sei aber bedeutend geringer als jenes des Autors und des Verlegers. Der Verurteilte Buchhändler appeliert umgehend. Der zweite eingklagte Buchhändler wird im Mai 1998 vor dem Tribunal de police erscheinen müssen.

19.8.1997
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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