Anlässlich der Auns-Generalversammlung warnt der geladene Redner, der emeritierte Geschichtsprofessor Peter Stadler vor der Einwanderung von «Fremdvölkern». Der freie Personenverkehr innerhalb des EWR werde «Unterschichten in Bewegung setzen, beispielsweise Nordafrikaner französischer Staatsbürgerschaft mit ihrem Konflikpotential. » Der Auns-Geschäftsbericht beklagt hingegen, dass Länder der Dritten Welt zu wirtschaftlichen Konkurrenten werden: «Mit Unbehagen wird in der wohlhabenden Welt mehr und mehr wahrgenommen, dass die Dritte Welt wirtschaftlich allmählich aufholt. Sie ist nicht mehr bloss Lieferantin billigster Rohstoffe und Abnehmer überteuerter Produkte: Sie beginnt nun auch zu produzieren, qualitativ gleichwertig, aber billiger. » Mitte Juli 1996 erklärt die Berner Staatsanwaltschaft, dass gegen Stadler kein Verfahren wegen Widerhandlung gegen die Antirassismus-Strafnorm eröffnet werde. Gemäss Untersuchungsrichter Rolf Grädel sei der Ausdruck «Unterschichten» zwar herabsetzend, doch werde ihnen nicht ihr Wert als Menschen abgesprochen.

12.5.1996
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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