Der Gemeinderat von Kaiseraugst veröffentlicht in den Gemeindenachrichten eine diffamierende Kritik an Fahrenden, die auf Gemeindegebiet ein Camp aufgeschlagen haben. Unter dem Titel «Lustig ist das Zigeunerleben» erwähnt der Gemeinderat zuerst «ganze Wagenkonvois aus Fahrzeugen und Wohnwagen der gehobeneren Preisklasse». Besonders verunglimpfend wirken zwei Textpassagen: «Diese Kultur hat bekanntlich ihre eigene Auffassung über Lebensart und den Umgang mit fremden Eigentum. » Und weiter meint der Gemeinderat: «Privates Eigentum scheint für diese kulturelle Minderheit ebensowenig Bedeutung zu haben wie öffentliche Ansprüche an ein Mindestmass für zivilisiertes Verhalten gegenüber Andersdenkenden. Vor allem ihre Einstellung zu den hygienischen Grundsätzen ist unbegreiflich: Männer, Frauen und Kinder verrichten ihre Notdurft regelmässig im Freien». Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus rügt den Gemeinderat brieflich: «Unserer Meinung nach stellt die Sprache, die Sie gewählt haben, eine Verunglimpfung der Würde und der Kultur der Fahrenden dar, weil sie im Kollektiv als minderwertig und unterentwickelt dargestellt werden». Der Gemeinderat zeigt sich uneinsichtig.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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