Zum zweiten Male innert neun Monaten erhält das Krankenheim Witikon einen anonymen Drohbrief, unterzeichnet «Betroffene Nachbarn Städtisches Krankenheim Witikon». Im November 1994 warf der/die anonyme BriefschreiberIn dem Krankenheim-Leiter eine «fragwürde Personalpolitik» vor, welche «gegen die einheimische Bevölkerung gerichtet» sei. «Unser bisher von Schwarzen und Asiaten verschontes Quartier wird auf den unerträglich exotischen Stand der übrigen Stadt gebracht.» Etwa ein Fünftel der rund 200 Lohnabhängigen sind Farbige. Der zweite Brief verstärkt die Drohungen, die «Betroffenen Nachbarn» drohen, sie wollten «die permanente Nötigung unserer territorialen Integrität durch farbige Eindringlinge in unserem Lebensraum nicht mehr hinnehmen». Da dies mit Schreiben nicht gelinge, müsse man «als ultimo ratio zur legalen militanten Selbsthilfe als Ausdruck unseres Widerstandsrechts greifen».

11.7.1995
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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