Gegen elf Uhr nachts greifen einige Swiss-Hammer-Skins in der «Bierhalle Wolf» einen Schwarzen an. Der Angegriffene ruft die Polizei, verzichtet aber auf einen Strafantrag. Die Polizisten ermahnen die Angreifer, der Geschäftsführer verhängt Lokalverbot. Zusammen mit einer Gruppe jüngerer Skins versammeln sich die Hammer-Skins später auf dem Hirschenplatz. Sie singen Nazilieder, grölen «Sieg Heil» und heben die Hand zum Hitlergruss, auch skandieren sie «Wir wollen keine Judenschweine». Die Polizei greift bei diesem Verstoss gegen die Rassismus-Strafnorm aus «polizeitaktischen Gründen» nicht ein. In einem LeserInnen-Brief widerspricht ein Anwohner der Polizeidarstellung: «Die Polizisten hätten buchstäblich nur die Hand auszustrecken brauchen, um die paar Schlimmsten zu fassen. Sie taten es nicht.» Gegenüber dem Tages-Anzeiger erklärt Staatsanwalt Ulrich Weder: «Es wäre unehrlich, Berührungsängste der Polizei und der Justiz gegenüber dem Rassismus-Gesetz zu verneinen.»

15.4.1995
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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