Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien erhalten einen Brief einer «Gruppe für eine Schweiz ohne Ausländer» (GSOA) zugeschickt. Das Flugblatt ist überschrieben «Ruhe und Ordnung für die Schweiz: Yugo’s, go home!!!» Es verbreitet einerseits falsche Kriminalitätszahlen, anderseits hasserfüllte fremdenfeindliche Beschimpfungen: «Dieses äusserst aggressive, stets zu brutalen Gewaltakten bereite Volk versetzt unsere bisher friedliche, Ausländern gegenüber geöffnete Schweiz in Angst, Entsetzen und Ablehnung». Das Flugblatt droht abschliessend: «Wir haben genug!!! Ihr seid aufgefordert unser Land binnen 3 Monaten zu verlassen und dorthin zurückzukehren, wo ihr hergekommen seid. Geschieht dies nicht, können wir auch für DEINE Sicherheit keine Garantie mehr geben!! Frieden für unser Land!!!» Einzelne Briefe sind datiert vom 20. Oktober 1995 und in Uetenberg (nähe Thun) abgestempelt worden. Eine Asylbewerberin aus dem ehemaligen Jugoslawien erstattet bei der Polizei Anzeige wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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