Unbekannte schiessen – vermutlich aus einem fahrenden Auto – auf das Durchgangszentrum Bad Friedensberg für Asylsuchende. Zehn Personen sind im Aufenthaltsraum, als ein Geschoss dessen Fensterscheibe durchschlägt, aber niemanden trifft. Hans Wohlwend, Präsident der Schweizer Demokraten Wil, schreibt darauf in einem Leserbrief an die «Gossauer Zeitung»: «Es ist aber unfair unserer Bevölkerung gegenüber, wenn bei einem Anschlag auf eine Asylunterkunft immer so geschrieben wird, damit der Verdacht aufkommt, als seien unsere Landsleute daran beteiligt. Dabei ist bekannt, dass bei den aufgeklärten Fällen die Asylanten öfters selber Feuer gelegt oder auf ihre Landsleute geschossen haben.» Auch Bezirksammann Marcel Kreienbühl meint gegenüber der Presse, dass nicht nur Schweizer als Täter in Frage kämen . Denkbar sei etwa auch eine Abrechnung unter «den Asylanten», da ja bekannt sei, dass in «südlichen Ländern» vielfach nach dem Prinzip «Auge um Auge» gehandelt werde.

13.12.1992
Wir helfen

Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

Mehr erfahren
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien