Zwischen 30 und 40 Skinheads aus der Schweiz und Süddeutschland feiern am Tag der Deutschen Einheit Geburtstag im Türmlihaus-Keller, an dessen Wänden an diesem Abend Nazi-Devotionalien hängen. Kurz vor Mitternacht provozieren die Skinheads Gäste des in der Nähe gelegenen des Alternativ-Restaurants «Widder» mit «Sieg Heil»-Rufen. In der darauf folgenden gewalttätigen Auseinandersetzung – mit Stahlruten, Baseball-Schlägern und Holzlatten – werden zwei Personen so schwer verletzt, dass sie in Spitalpflege verbracht werden müssen. Ein Ladenfenster geht in Brüche.Die Polizei, von einem Anwohner alarmiert, trennt die Parteien und nimmt laut ihrem Pressesprecher Rudolf Hähni die Personalien sämtlicher Beteiligten auf. Dem widersprechen Aussagen von Anwesenden, welche die Schlägerei beobachtet haben: Die Beamten hätten sich damit begnügt, die beiden Gruppen wieder in ihre Lokale zurückzuschicken. Eine weitere Geburtstagsfeier, zu der ein Skinhead fürs kommende Wochenende ins «Theater i de Sidi» eingeladen hat, wird abgeblasen, nachdem die Gruppe «Antifa Winterthur» in Flugblättern dazu aufgerufen hat, dieses Treffen zu verhindern.Die nicht bewilligte Antifaschismus-Kundgebung findet am 10. Oktober dennoch statt. Als zwischen 50 bis 70 Personen vom Bahnhof losmarschieren, löst die Polizei die Menschenansammlung unter Einsatz von Gummigeschossen auf. Eine Frau wird aus einer steinewerfenden Gruppe heraus verhaftet, ein Polizist durch eine Leuchtpetarde am Bauch verletzt.

3.10.1992
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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