Der Ständerat hat die Dringlichkeit erkannt, systematisch, strategisch und koordiniert gegen Diskriminierung vorzugehen. Er verabschiedete entsprechend heute eine nationale Strategie und einen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus.
Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider bestätigt die Dringlichkeit: «Der Angriff auf einen jüdischen Mann in Zürich, antisemitische Vorfälle in Schulen und Angriffe auf muslimische Mitbürger:innen sowie jüdische und muslimische Institutionen sind leider nur die Spitze des Eisbergs.» und fügt an: «Wir sind Zeugen einer zunehmend polarisierten Debatte, die den Dialog erschwert und die soziale Kohäsion gefährdet.» (aus dem Französischen übersetzt)
Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) begrüsst die Annahme.
Weiterführende Informationen finden Sie in der Medienmitteilung.
Bild: VBS/DDPS – Nicola Pitaro – NC – ND
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.
Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich.
Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.
Eine fotografische Rückschau finden Sie hier.
Foto: Alain Picard