Antisemitismusbericht 2023 zeigt sprunghaften Anstieg der antisemitischen Vorfälle
12.03.2024
Antisemitismusbericht 2023

Am 12. März 2024 veröffentlichten die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) den Antisemitismusbericht 2023.

Nach der Eskalation in Nahost im Oktober 2023 ist die Zahl der registrierten antisemitischen Vorfälle 2023 sprunghaft angestiegen. Insbesondere fällt eine klare Häufung an verbalen und physischen Angriffen auf. GRA-Präsident Dr. Zsolt Balkanyi-Guery sagt dazu in der NZZ: «Antisemitismus war in gesellschaftlichen Tiefenschichten stets vorhanden. Nach dem Anschlag vom 7. Oktober ist er an die Oberfläche getreten und heute sehr präsent». Dabei stellten die sozialen Netzwerke die grösste Herausforderung dar. Er fügt an: «Emotionale Inhalte verbreiten sich sehr rasch und unkontrolliert, Fakten spielen keine Rolle.» Dem dadurch erwirkten Verlust der Fähigkeit zur kritischen Reflexion müssen entgegengetreten werden.

Antisemitismusbericht 2023

Judenfeindlichkeit an Unis: „Fast totalitärer Wokeismus führt zu Antisemitismus“ (nzz.ch)

Wir helfen

Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

20.11.2024

Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin

Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.  

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich. 

Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.

Eine fotografische Rückschau finden Sie hier.

Foto: Alain Picard

Mehr erfahren
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin