
Was ist Rassismus? Rassismus ist etwa, wenn Sprüche fallen wie «Hast du vergessen, dich zu waschen?», «Du stinkst» oder «XY sind alle kriminell».
Was ist Antisemitismus? Antisemitismus ist etwa, wenn auf Schulhöfen und in Jugendtreffs «Du Jude» als Schimpfwort benutzt wird; wenn jemand sich nicht vorstellen kann, mit Juden oder Jüdinnen befreundet zu sein oder Juden und Jüdinnen, die sich als solche zu erkennen geben, tätlich angegriffen werden.
Wie begegnet man gerade an Schulen Phänomenen wie Rassismus und Antisemitismus adäquat? Was ist Hate Speech? Und wie kann der kritische Umgang mit menschenverachtenden Ideologien gefördert werden, ohne diese zu reproduzieren?»
Der neuste Flyer der GRA in Zusammenarbeit mit der SET Stiftung für Erziehung zur Toleranz behandelt solche Fragestellungen und beantwortet sie im Detail.
Ziel der Flyer-Aktion ist es, auf ein auch in der Schweiz bestehendes Problem hinzuweisen: Rassistische und antisemitische Vorfälle kommen auch an hiesigen Schulen immer wieder vor. Schülerinnen und Schüler werden von ihren Mitschülern – etwa durch die Verwendung von Hassbotschaften oder Symbolen – diskriminiert, gemobbt oder beschimpft. Der neue Flyer erklärt mittels lebensnaher Beispiele, was Rassismus und Antisemitismus bedeuten und wie sie heute funktionieren. Damit zusammenhängende Phänomene wie «Othering» oder eben «Hate Speech» werden erläutert und mögliche Reaktionsweisen darauf. Ausserdem werden Präventionsmassnahmen verständlich dargestellt.
Die GRA und die SET fördern die Vermittlung von Grundwerten wie Respekt und Toleranz. Diese Werte bereits Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, gehört zu den Schwerpunkten unserer Arbeit. Die GRA kann als Anlaufstelle auch Ansprechpartnerin sein, um den Parteien durch Vermitteln von weiterführenden Kontakten und Informationen zu helfen, selber eine konstruktive und nachhaltige Lösung zu erarbeiten.
Mehr Infos unter www.gra.ch/bildung/umgang-mit-rassismus-und-antisemitismus-an-schulen.

Lesung und Gespräch zu «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen.»
Am 8. Mai 2025 sprechen Judith Coffey und Vivien Laumann im Zollhaus Zürich über ihr Buch «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen».
Im Buch loten die Autorinnen das Verhältnis von Jüdischsein und weiss-Sein aus und gehen der spezifischen Unsichtbarkeit von Juden:Jüdinnen in der Mehrheitsgesellschaft nach. In Anlehnung an das Konzept der Heteronormativität erlaubt «Gojnormativität», Dominanzverhältnisse in der Gesellschaft zu befragen und so ein anderes Sprechen über Antisemitismus zu etablieren.
Das Buch ist eine Aufforderung zu einem bedingungslosen Einbeziehen von Juden:Jüdinnen in intersektionale Diskurse und Politiken und zugleich ein engagiertes Plädoyer für solidarische Bündnisse und Allianzen.
Wann: 8. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Wo: Zollhaus Zürich / online mit Livestream
Sprache: Deutsch und Verdolmetschung in Gebärdensprache (auf Anfrage)
Moderation: Prof. Dr. Amir Dziri
In Kooperation mit: ZIID und feministisch*komplex
>>Tickets kaufen: ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog
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